Liebe Hundekumpels, vielleicht erinnert ihr euch ja noch an die unverschämte Schmähschrift,  die mein Personal vor kurzer Zeit eigens dazu verfasst hatte, mich und meine morgendliche Müdigkeit bloß zu stellen?
Ein kluger Hund plant seine Rache natürlich sorgfältig und wartet einen strategisch günstigen Zeitpunkt zur Durchführung ab. So konnte sich meine Hausangestellte in den letzten Tagen also über die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturme freuen, während in mir ein Plan schwelte und langsam Gestalt annahm.
Meine These: Sie hat die Kraft, ich habe das Hirn.
Meine Idee: wenn ich die Angestellte nicht davon abhalten kann, mich morgens aus dem Bett zu werfen, um mich ihrem bizarren Tagesablauf (bizarr = das Bett vor 10 Uhr verlassen) anzupassen, dann muss ich sie eben dazu bewegen, länger liegen zu bleiben. Toll, gell? Man hält mich ja für einen Whippet – dies allerdings ist ein Irrtum. In Wahrheit bin ich nämlich eine Art mit Fell überzogenes geheimes Laboratorium zur Erforschung und Produktion von biologischen Waffen. Und DIE sollten nun gezielt zum Einsatz kommen. *hämischgrins*
Nachdem ich lange leider erfolglos an der Konzeption eines geruchsneutralen Schlafgases getüftelt habe, musste ich mich letztlich mit der erstbesten Alternative zufrieden geben. Gestern Abend sollte der Plan nun in die Tat umgesetzt werden, ich war schon ein wenig nervös.
Und dann endlich , der Moment an dem die Stimmer erklang: „Weasley, Bettchen!“ … aber ja doch, meine Liebe … „Mooment mal? Was? Ich darf nicht in DEIN Bett? Sondern muss in MEINS? Na warte, Rache ist Blutwurst!“
Erst noch ein wenig warten, ganz harmlos und unschuldig rumliegen und so tun , als würde man schlafen …. Und dann, wenn der menschliche Atem regelmäßig geht und diese im Tiefschlaf sind, völlig geräuschlos die Stinkbombe detonieren! Hahahaaaaaa … schön tief inhalieren, Menschlein, und schon wirst Du Morgen früh schlafen, schlafen, schlaaaaaaafffeeennnnnnn.
Soviel zur Theorie.
In der Praxis jedoch war die von mir gewählte olfaktorische Dosis zuviel des Guten – zunächst hört man nur das Rascheln der Bettdecke, mit der die Angestellte versucht, sich Frischluft zuzufächern, danach ein völlig verschlafenes, aber gleichzeitig frustriertes fluchendes Stimmchen „Boah, sagmal, hat der jetzt so heftig gefurzt, dass ich davon aufwache??“. Wenige Sekunden später ist das Rollo oben und durch das geöffnete Fenster zieht eiskalte Nachtwind auf meinen Schlafplatz.
Morgens, halb zwei in Deutschland – ein Hundeleben.

Bis zu meinem nächsten Coup
Eurer Mister Miefley
 
Heute waren wir im Baumschulenpark spazieren - gleich am Eingang haben wir zwei große Rüden getroffen, die dem Wieselchen schön hinterhergejagt sind. "Ui, fein, da werde ich gleich einen müden Hund mit nach Hause nehmen"
Als dann noch zwei weitere dazu kamen wurde das Spiel etwas grober/körperbetonter (ein Aussie, ein Schäferhund, ein Rüde etwa die Größe eines Goldies und ein weiterer mittelgroßer Mix) und Weasley fühlte sich nicht mehr ganz so wohl. Also habe ich ihn gerufen und wir sind in die andere Richtung weitergegangen. Ich bin ja echt sooooo blöd! Werfe sein Grunzeschwein in die Richtung, in die wir gehen wollen, und habe nicht auf dem Schirm, dass die Entfernung zu den anderen Hunden noch nicht sooo groß ist - irgendwie dachte ich, die seien beschäftigt genug mit sich selbst. Aber Pustekuchen, der große Schwarze kam also angerannt und hat dem Weasley die Sau abgenommen und ist damit abgetrabt. Für mich und Weasley kein größeres Problem, aber das Frauchen hat etwa 20 Minuten gebraucht, um das Schwein wiederzubekommen, weil der Hund sich einfach nicht abrufen liess und damit durch sämtliche Gebüsche etc. lief

Nach der Wiederbeschaffung des heiligen Schweins sind wir dann allein unserer Wege gegangen und nun liegt ein ermattet schlafendes Wieselchen auf dem Schaukelstuhl.

Ich bin meeeega stolz, dass ich ihn aus diversen Spielsituationen heute mehrfach habe abrufen können. Im Moment hört er einfach soooo gut (ausser auf dem Trainingsplatz O.O) - ich schätze, das ist die Ruhe vor dem Sturm der selektiven Jugendtaubheit.
 
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Man nehme einen Hund, eine Ausstellungsleine und das Kommando "steh" - kann doch nciht so schwierig sein, oder?
Oh doch, mitunter schon. Das Foto links zeigt unseren allerersten Versuch, den Weasley für die Ausstellung "aufzustellen".

Die Vorderbeine stehen zu sehr nach vorne (Schaukelpferd) und nicht unterm Körper, der Rücken ist aufgezogen und er stemmt sich gegen die Showleine. Da müssen wir noch üben üben üben!

 
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Windhunde heissen ja nicht umsonst so. Die sind einfach verdammt schnell!

Es ist schon total oft vorgekommen, dass ich den Weasley z. B. 3m voran an einem Baum habe schnüffeln sehen, dann gucke ich kurz weg und plötzlich ist der Hund weg!




Das sieht dann etwa so aus:

Hund: Ich bin mal kurz da vorne gucken.
Ich: okidoki
Hund: *schnüffel schnüffel* *Stöckchen find* *Drauf rumkau*
Ich: *Kamera zurechtrück* *hochguck* Shit ! Wo ist der Hund? Der war doch grad eben noch hier? zur Hülfe
Ich: *hektisch scannen meine Augen die Umgebung* Wo zur Hölle?
...
Ich: "Weasley???"
Nichts.
Ich: "WEEEEEAAAASSLEEEYYYYYYYY"
Leise, kaum hörbar: "Hem hem"
Ich: "WWWEEAAASSSLEEEEEYYY BABBYYYYYY .... om pom pom (fragt nicht, irgendwie mache ich seltsame Geräusche)"
Hund: "Ähm, was ist denn?? Ich bin doch hier!"
Ich: *umdreh ... Oh Mann!! Der läuft die ganze hinter/neben mir und ich habs nicht bemerkt, weil ich immer nur nach vorne scanne.
Ich: <3
Hund: <3

 
Einen knappen Fuffi waren wir schon los, bevor wir noch den ersten Hund gesehen hatten. So ist das nämlich, wenn man in München eine Veranstaltung besucht: 40 Euro Eintritt  hat der VDH Bayern für zwei Erwachsene, ein Kind und einen Hund verlangt. Dazu noch Parkgebühren in Höhe von 6,50 Euro.

Trotzdem hat es uns sehr gut gefallen. Streckenweise kamen wir uns vor wie ein wandelndes Werbeplakat für die Züchter, die heute leider nicht dabei sein konnten. So viele Besucher haben uns angesprochen und nach dem Kennel gefragt, einigen habe ich sogar Name nebst HP-Adresse aufschreiben "müssen".

Es ist schön, wenn Fremden der Weasley genauso gut gefällt wie mir ;-) Ob er nun ein typvolles oder weniger typvolles Exemplar seiner Rasse ist, werden uns erst die ersten eigenen Ausstellungen zeigen.